Zurück
Modul 5 von 6

Follow-ups meistern

Die richtige Follow-up Strategie für maximale Conversions

25 Minuten
Lesematerial

Follow-ups meistern

Die unangenehme Wahrheit über Cold Emails

Statistik, die alles ändert:

80% der Sales werden nach dem 5. Follow-up gemacht. 44% der Sales-Reps geben nach dem 1. Follow-up auf.

Fazit: Die meisten verschenken 80% ihres Potentials.


Warum Follow-ups funktionieren

Grund 1: Timing

Deine erste Email erreicht jemanden vielleicht zu einem schlechten Zeitpunkt:

  • Im Meeting
  • Auf Reisen
  • Überforderter Inbox
  • Andere Prioritäten

→ Follow-up = Neue Chance zu besserem Timing

Grund 2: Aufmerksamkeit

Menschen brauchen 7-10 Touchpoints, bevor sie kaufen (Marketing Rule of 7).

Ein Follow-up ist ein weiterer Touchpoint.

Grund 3: Persistenz = Seriosität

Wer nach einem "Nein" aufgibt, wird nicht ernst genommen. Wer höflich nachfragt, zeigt echtes Interesse.


Die Follow-up Strategie

Grundregel: 4-7 Follow-ups über 3-4 Wochen

Beispiel-Sequence:

| Email | Timing | Ziel | Länge | |-------|--------|------|-------| | Email 1 | Tag 0 | Awareness schaffen | 100 Wörter | | Email 2 | Tag 3 | Wert hinzufügen | 60 Wörter | | Email 3 | Tag 7 | Social Proof | 70 Wörter | | Email 4 | Tag 14 | Neue Perspektive | 80 Wörter | | Email 5 | Tag 21 | Breakup Email | 40 Wörter |


Follow-up #1 (Tag 3): "Bump"

Ziel: Sanfte Erinnerung, neue Info hinzufügen

Template:

Betreff: Re: [Original Subject]

Hi Marcus,

Wollte nur sicherstellen, dass meine Email nicht untergegangen ist.

Falls interessant: Hier ein 5-min Case Study Video, wie [Kunde A]
das Problem mit unqualifizierten Leads gelöst hat: [Link]

Passt das? Wenn ja, gerne 15min diese Woche.

Grüße,
[Name]

Warum es funktioniert:

  • Bezieht sich auf Original-Email (Thread-Kontext)
  • Gibt neuen Value (Video)
  • Niedrige Hürde (Ja/Nein-Frage)

Follow-up #2 (Tag 7): Social Proof

Ziel: Vertrauen durch Beweise aufbauen

Template:

Betreff: Re: [Original Subject]

Hi Marcus,

Schnelles Update: [Kunde B] (auch B2B SaaS, ~100 Mitarbeiter)
hat letzte Woche mit uns gestartet.

Ihr größtes Problem war ähnlich wie bei Auto.ki:
Sales-Team verbrachte 60% der Zeit mit Leads, die nie closten.

Nach 6 Wochen:
• 47% Zeitersparnis
• 31% höhere Close-Rate
• Doppelt so viele Meetings

Macht es Sinn, kurz darüber zu sprechen?

Grüße,
[Name]

Warum es funktioniert:

  • Konkrete Zahlen
  • Ähnlicher Kunde (Relevanz)
  • Impliziert: "Andere tun es schon, willst du nicht auch?"

Follow-up #3 (Tag 14): Neue Perspektive

Ziel: Anderen Angle versuchen

Template:

Betreff: Re: [Original Subject]

Hi Marcus,

Habe überlegt, dass mein ursprünglicher Angle
vielleicht nicht relevant war.

Viele VP Sales kontaktieren uns nicht wegen Lead-Qualität,
sondern wegen **Sales-Team Burnout**.

Wenn SDRs 60% ihrer Zeit mit Dead-End Leads verbringen,
sinkt die Motivation – und die besten Leute gehen.

Ist das ein Thema bei euch?

Grüße,
[Name]

Warum es funktioniert:

  • Zeigt, dass du nachgedacht hast
  • Neuer Pain Point (Retention)
  • Persönlicher Ton

Follow-up #4 (Tag 21): Breakup Email

Ziel: Letzte Chance – durch "Loslassen" Reply provozieren

Template:

Betreff: Re: [Original Subject]

Hi Marcus,

Gehe davon aus, dass das Thema gerade keine Prio hat –
kein Problem!

Soll ich dich von meiner Liste nehmen oder zu einem
späteren Zeitpunkt nochmal melden (z.B. Q2)?

Grüße,
[Name]

Warum es funktioniert:

  • Reverse Psychology: "Ich gehe" → "Warte mal..."
  • Gibt Kontrolle an Prospect
  • Oft höchste Reply-Rate in der Sequence

Variante: "Permission-based Follow-up"

Betreff: Quick Question

Hi Marcus,

Macht es Sinn, wenn ich dir einmal im Quartal relevante
Updates schicke (keine Sales-Pitches)?

Oder lieber komplett rausnehmen?

[Ja, vierteljährlich] | [Nein, danke]

Grüße,
[Name]

Advanced Follow-up Taktiken

Multi-Channel Approach

Nicht nur Email – kombiniere mit anderen Kanälen:

Sequence mit Multi-Channel:

  1. Email 1 (Tag 0)
  2. LinkedIn Connection Request (Tag 2)
  3. Email 2 (Tag 4)
  4. LinkedIn Message (Tag 8) – "Habe dir auf Email geschrieben..."
  5. Email 3 (Tag 14)
  6. LinkedIn Comment auf Post (Tag 16)
  7. Email 4 (Tag 21) – Breakup

Warum es funktioniert:

  • Mehrere Touchpoints erhöhen Awareness
  • Zeigt Engagement (LinkedIn-Interaktion)
  • Nicht aufdringlich, wenn gut getimed

Content-basierte Follow-ups

Statt direkt nachzufragen: Value geben

Beispiel:

Betreff: Re: [Original Subject]

Hi Marcus,

Habe gerade einen Artikel über "Cold Outreach Trends 2025"
geschrieben – dachte, könnte interessant für dich sein: [Link]

Besonders der Teil zu "AI in Personalisierung" ist relevant.

Viel Erfolg,
[Name]

PS: Falls du doch über [ursprüngliches Thema] sprechen willst,
gerne jederzeit melden.

Warum es funktioniert:

  • Gibt Value ohne zu fragen
  • Zeigt Expertise
  • Hält dich im Kopf des Prospects

Follow-up Timing: Die Wissenschaft

Best Practices basierend auf Daten

Wochentag:

  • 🟢 Dienstag-Donnerstag: Beste Performance
  • 🟡 Montag: OK, aber oft überfüllte Inboxes
  • 🔴 Freitag-Sonntag: Niedrigste Reply-Rates

Uhrzeit:

  • 🟢 8-10 Uhr: Top of Inbox
  • 🟢 13-14 Uhr: Nach Lunch-Break
  • 🟡 16-17 Uhr: OK, aber weniger Fokus
  • 🔴 18+ Uhr: Wird oft erst nächsten Tag gelesen

Follow-up Intervalle:

  • Email 1 → Email 2: 3 Tage
  • Email 2 → Email 3: 4-5 Tage
  • Email 3 → Email 4: 7 Tage
  • Email 4 → Email 5: 7-10 Tage

Warum diese Abstände? Zu oft = Spam. Zu selten = Vergessen.


Was bei Follow-ups vermeiden

❌ Anti-Pattern 1: "Just following up..."

Hi Marcus,

Just following up on my last email.
Did you get a chance to look at it?

Problem: Lazy, kein neuer Value, nervig

❌ Anti-Pattern 2: Copy-Paste derselben Email

Manche senden die exakt gleiche Email 3x. → Instant Spam-Flag

❌ Anti-Pattern 3: Passiv-aggressiv

Habe jetzt 3x geschrieben und keine Antwort erhalten.
Ist das so schwer, kurz Bescheid zu geben?

→ Garantierte Blacklist

❌ Anti-Pattern 4: Zu viele Follow-ups

10+ Follow-ups = Stalking, nicht Persistenz.

Faustregel: Max. 7 Follow-ups, dann Breakup + vierteljährliches Check-in.


Automatisierung vs. Personalisierung

Tools für Follow-up Sequences

  • Lemlist: Personalisierung + Multi-Channel
  • Reply.io: B2B Focus
  • Instantly.ai: Deliverability-optimiert
  • Woodpecker: Simple Sequences

Automatisierung richtig machen

Automatisiere:

  • Timing und Versand
  • Basis-Personalisierung (Name, Firma)
  • Tracking (Opens, Clicks)

Nicht automatisieren:

  • Individuellen Content (schreib ihn vorab)
  • Replies (antworte manuell!)
  • Follow-ups auf Replies

Follow-up Metriken

Was tracken?

| Metrik | Benchmark | Ziel | |--------|-----------|------| | Email 1 Reply Rate | 1-3% | 5%+ | | Sequence Reply Rate | 5-8% | 10%+ | | Follow-up 4+ Reply Rate | 2-4% | Höher als Email 1 | | Breakup Email Reply | 3-6% | Höchste in Sequence |

A/B Testing für Follow-ups

Teste verschiedene Approaches:

Test 1: Timing

  • Variante A: 3-5-7-14 Tage
  • Variante B: 2-4-7-10 Tage

Test 2: Länge

  • Variante A: Kurz (40-60 Wörter)
  • Variante B: Medium (80-100 Wörter)

Test 3: Angle

  • Variante A: Social Proof
  • Variante B: Neue Perspektive
  • Variante C: Content-basiert

Die Psychologie des Nachfragens

Warum fühlen sich Follow-ups unangenehm an?

Fear of Rejection: Niemand mag ein "Nein".

Mindset-Shift:

  • ❌ "Ich nerve sie"
  • ✅ "Ich gebe ihnen mehrere Chancen, von meinem Value zu profitieren"

Die 3 Arten von "Nein"

  1. "Nicht jetzt" → Follow-up später (Q2, Q3)
  2. "Nicht relevant" → Falsches ICP, lerne daraus
  3. "Nicht interessiert" → Respektiere, entferne von Liste

Nur #3 ist ein echtes "Nein".


Key Takeaways:

  • 80% der Deals nach Follow-up #5+ – gib nicht früh auf
  • Jedes Follow-up muss neuen Value bringen
  • Timing ist wichtig: 3-5-7-14 Tage Intervalle
  • Breakup Emails haben oft höchste Reply-Rate
  • Multi-Channel erhöht Conversion um 30%+

Nächster Schritt: Im letzten Modul lernst du, wie du deine Kampagnen trackst, analysierst und kontinuierlich optimierst.

Modul 5 / 6
0% abgeschlossen